Dienstag, 11. Mai 2010

Neuseeland (Südinsel) Teil 1

Neuseeland ist landschaftlich ein Hammer! Mittelerde! Ganz egal wo man sich gerade befindet, man hat immer das Gefühl, dass jeden Moment ein kleiner Hobbit aus dem Gebüsch stapft...oder man kann sich regelrecht vorstellen, wie die Reiter von Rohan über die Graslandschaft galoppieren. "Herr der Ringe" verspricht eindeutig nicht zu viel!
Leider hatten wir nur knappe zwei Wochen und haben uns deshalb nur auf die Südinsel beschränkt und selbst dafür waren die zwei Wochen zu knapp.

Unsere Reise startete in Christchurch, die zweitgrösste Stadt auf der Südinsel. Wichtig zu wissen für Neuseeland (und Australien), man darf keine Erde, Lebensmittel, Tiere etc einführen, d.h. z.B. Schuhe gut putzen. Ich durfte am Flughafen zum Beispiel gleich meinen Koffer öffnen, weil sie beim Security-Check meine Wanderboots gesehen haben. Gott sei Dank, hatte ich mich ans Putzen gehalten...sonst wird's teuer. Die Südinsel ist nicht so dicht besiedelt wie die Nordinsel, viele kleine Orte scheinen wirklich nur auf Grund der Touristen zu existieren, aber wir waren ja auch wegen der genialen Landschaft losgedüst. So vielseitige Landschaftsbilder in einem doch eher kleinem Land, naja, so klein ist die Insel auch wieder nicht, denn sind wir noch in den zwei Wochen 2500km gefahren und mussten einiges auslassen.


Christchurch Cathedral



Im alten Universitätsviertel
Botanischer Garten
Mr. James Cook


Und auf geht's in die Natur!

Lake Tekapo




Regenfront am Mt. Cook
Nähe Mt. Cooks


Like the Japanese do!
Sonnenaufgang/Mt. Cook Village



Sieht doch aus wie Rohan, oder?
Auf dem Weg nach Queenstown, der Stadt, in der alles an Sport angeboten wird, dass den Adrenalinspiegel steigen lässt, mehr oder weniger...z.B. Skydiving, Bunge jumping, White Water Rafting, Ski fahren (im Winter, natürlich)....
Dazu bekommen mich keine zehn Pferde... Jens spielte schon mit dem Gedanken, aber letzten Endes haben wir nur zu geschaut.

Soooo viele Seen!

Soooo viele Schafe!


und sooooo viele Berge!

In Queenstown haben wir nur einen kurzen Stop gemacht, um gleich nach Te Anau weiterzufahren und später auf dem Rückweg dann länger halt zu machen. In Te Anau kann man unter anderem eine Glühwürmchenhöhle anschauen, was ziemlich cool aus sah. Dazu wird man mit einem kleinen Boot mit Hilfe eines Seils durch eine dunkle Höhle gezogen. An den Wänden hängen dann die Würmchen und glühen je nachdem wie hungrig sie sind hell oder weniger hell. Sieht so'n bisschen wie ein kleiner Sternenhimmel aus. Haben sie etwas zu fressen bekommen, dann erlischt das Licht.
Te Anau ist aber auch ein guter Ausgangspunkt für die Fjordlands mit dem bekannten Milford Sound. Nun hatten wir leider Pech und einen Tag vorher gab's einen dicken Gewittersturm, der die Strasse zum Milford Sound mit Schlamm, Bäumen und weiss der Himmel was, zugeschüttet hat, so dass man die Milford Road für fast eine Woche gesperrt hatte. Ein Sturm wie schon seit Jahren nicht mehr, wie man uns sagte. Vielleicht hatten wir ja auch Glück, denn die Wanderer, die den Drei-Tages-Track zum Sound begonnen hatten, sassen in ihren Hütten fest und mussten per Helikopter herausgeholt werden. Auch kein Spass. Aber was nun? Also sind wir zu einem i-Side (Touristeninfo, komm ich später noch mal drauf zurück) gefahren, wo man uns den Tipp gab, den Doubtful Sound zu besuchen, der wäre eh der viel schönere, auch grössere Sound, auch wären da kaum Touris... Komisch warum sind denn da kaum Touris, wenn das der schönere von beiden ist? Aber es ist wohl so, dass der Milford Sound, der bekannteste und auch mit dem eigenen Auto zu erreichende Sound ist, währenddessen der Doubtful Sound erst seit einigen Jahren zu erreichen ist, aber nur per Boot und dann per Bus, was soviel heisst wie: nur per Tour buchbar. Ausserdem versucht man die Natur zu schützen, in dem man nur wenige Bootstouren auf dem Sound selber anbietet. Und das stimmte wirklich: bis auf ein weiteres Boot, haben wir in dem riesigen Sound kein weiteres gesehen. Ob es der schönere war, keine Ahnung, hatten ja keinen Vergleich. Die Berge im Fjordland sind von Regenwald überwuchert. Aber er sieht anders aus als der tropische. Mal abgesehen, dass es wesentlich kälter ist, findet man z.B. viel mehr Moos und es sieht einfach mystisch aus. Es regnet unglaubliche 7m und 250 Tage im Jahr. Somit sind die Fjords von Nebel und Regenwolken durchzogen. Für Fotos nicht so toll, der Kapitän meinte nur: "Scheiss auf blauen Himmel! Nebel und Regen, so sehen die Fjords wirklich aus. Und heute ist bestes Wetter, sie haben Glück." Mmh...", dachte ich, "Regen, Hagel, kalt und ab und zu ein Sonnenschein, hier möchte ich aber nicht wohnen." Das komische ist, dass das Wetter sonst auf der Insel ziemlich lokal beschränkt zu sein. Die eine Seite der Berge ist trocken, die andere nass durch angestaute Regenwolken...

Auf dem Weg zu den Sounds

Dadurch, dass es so viel regnet, fliessen überall Wasserfälle... sobald es weniger regnet, verschwinden einige Wasserfälle komplett.










Zurück in Queenstown
Wohl auch die "Partymeile" in der Hochsaison... Après Ski im Winter.



Mit der Seilbahn Aussichtsplattform

White Water Rafting ist ziemlich coole Sache. Am Anfang war ich allerdings skeptisch als Jens sagte, er hätte nicht die Anfängertour gebucht, denn er wollte mehr Action... Im Nachhinein hätte es sogar noch mehr Action sein können, aber das weiss man ja vorher nicht. Mehr Adrenalin wurde auf dem Weg zum Fluss ausgeschüttet, denn man wurde mit einem Kleinbus über einen schmalen Weg über einen Berg gefahren (von dem Weg ist das eine oder andere Privatauto im Winter schon mal heruntergestürzt , huaah, deshalb im Winter gesperrt) Schaute man aus dem Fenster, sah man nur den Abhang. Eine Frau setzte sich demonstrativ mit dem Rücken zum Fenster, da brachten dann die lustigen Animationversuche des Guides auch keine Ablenkung. Der Guide entpuppte sich später auch als unter "Kapitän" und somit wurde unsere Fahrt nicht nur zu einem nassen Erlebniss, sondern auch zu einem ziemlich lustigen...


Arrowtown, eine alte Goldgräber "Stadt"



Um noch mal auf den i-Side zurückzukommen. Neuseeland hat ein ziemlich cooles System. In fast jedem Ort gibt es ein i-Side, eine Informationszentrum für alle Reisenden. Super nette hilfsbereite Leute, Infomaterial bis zum Abwinken. Jens hatte schon die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, als ich mit vollen Händen aus dem ersten i-Side herauskam... wer soll das alles lesen? Wir hatten keine einzige Unterkunft gebucht, sondern sind jeweils ins i-Side gegangen und haben Unterkunft und alles andere dort gebucht, somit kann man ziemlich flexibel durch das Land reisen und dort länger bleiben, wo's einem gut gefällt.






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