Mittwoch, 7. Oktober 2009

Bintan Waisenhaus (Indonesien)




Die deutsche Schule in Singapore unterstützt ein Waisenhaus bzw. Kinderheim in Indonesien. Jens Fussballverein beteiligt sich auch an dem Projekt. Vor einiger Zeit habe ich angefragt, ob ich nicht dort ehrenamtlich etwas tun könnte und es hat auch gar nicht lange gedauert, da kam die erste Nachricht, dass sie im Oktober für einen Tag hinfahren.
Früh morgens ging's mit der Fähre los. Während alle Urlauber in die Resorts weiterfuhren und nicht die leiseste Ahnung hatten, was für eine Armut hinter den Resort-Arealen liegt, ging es für uns über eine Stunde mit dem Bus über das Landesinnere. Es ist traurig, wenn man die Häuser bzw. Hütten der Bevölkerung sieht, in welcher Armut sie dort teilweise leben. Auf Borneo hatten wir es zwar auch schon gesehen , aber man ist immer wieder schockiert. Und wenn man bedenkt, dass das reiche Singapore so nah ist.... Geschockt war ich auch, als wir die sauberen, tollen Resort-Areale verlassen hatten und nach Anreise und Immigration am Fährterminal quasi eine zweite Zollgrenze überqueren mussten. Da wird doch tatsächlich die eigene Bevölkerung von den Hotelgebieten abgegrenzt. Unglaublich, wahrscheinlich sollen die Touristen in ihrem Urlaub nicht mit der Armut konfrontiert werden. Aber so ist das wohl..., sobald man die typischen touristischen Gebiete verlässt, sieht es häufig anders aus. Aber eine zweite überwachte Grenze ist schon heftig.
Im Waisenhaus angekommen, war ich von der Freundlich- und Herzlichkeit tief beeindruckt. Anfangs sind die Jüngeren zwar sehr schüchtern, aber auch das legte sich schnell. Man hatte sehr gemischte Gefühle an diesem Tag, denn man ist ebenfalls von deren Schicksalen und deren Armut getroffen. Zwar hat sich in den Unterkünften durch Spendengelder und Hilfe von Freiwilligen einiges zum Positiven verändert, z.B. wurden die Schlafräume renoviert, die vorher wohl in einem katastrophalen Zustand waren, die Küche gefliest, Toiletten installiert, aber es fehlt trotzdem an vielen Dingen. Die Kinder sind zwischen zwei und siebzehn/achtzehn Jahren. Eigentlich ist es nicht nur ein Waisenhaus, da auch Kinder dort aufgenommen wurden, dessen Familien einfach zu arm sind. In der Woche kommt ein Lehrer, der sie unter anderem auch in Englisch unterrichtet. Der Unterricht ist auch mit Erfolg gekrönt, da ein Mädchen schon einige schulische Auszeichnungen innerhalb eines grösseren Bezirks erhalten hat. Sie möchte einmal Ärztin werden. Indonesien ist bis auf Bali sehr muslimisch. Daher waren die Mädchen sehr verschleiert und die Arbeitsgruppen, in denen man mit den Kindern arbeitete, streng zwischen Jungen und Mädchen aufgeteilt. Ausgenommen waren die Kleinsten. Dieser Tag war ausgefüllt mit Englisch Unterricht, Dankes Schreiben an Sponsoren, Basteln, Spiele und Übergabe von Spenden wie Seife, Shampoo, Kleidung, Spielen, Büchern...Aus der deutschen Schule waren einige ältere Schüler dabei, teils freiwillig, aber soviel ich weiss, müssen sie auch von der Schule aus soziale Aufgaben leisten. Eine tolle Sache.
Die Kinder freuen sich über die kleinsten und einfachsten Dinge. Zahnbürsten, Deo oder ein einfacher Ball. Sie können sich Stunden mit einem Flummy oder eine Mini-Plastikrutsche beschäftigen. Dinge, die für uns selbstverständlich sind und zum Alltag gehören, sind dort etwas Besonderes! Etwas zum Nachdenken!
Somit ging's dann abends mit gemischten Gefühlen und Gedanken zurück nach Singapore.

Riesige Freude beim Wiedersehn "alter" Freunde





Das Schulgebäude






weitere Gebäude wie Schlafräume, Küche etc





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