Freitag, 22. Mai 2009

British Council

So, nach ca. 6 Wochen Englisch Unterricht ist es mal an der Zeit, einen Kurzbericht über den British Council zu schreiben.
Momentan belege ich zwei Kurse, insgesamt 6 Stunden pro Woche. Nicht sehr viel, wenn man bedenkt, dass man vorher 40 Stunden und mehr in der Woche gearbeitet hat, aber irgendwie habe ich trotzdem keine Zeit. Immer ist was und schon ist eine Woche wieder vorbei.
Zu den Lehrern: Hier unterrichten nur Lehrer, die Englisch auch als Muttersprache sprechen. Es müssen aber nicht zwangsläufig Engländer sein. Denn es unterrichten teilweise auch z.B. Neuseeländer etc. Ich habe aber bei beiden Kursen echte Briten erwischt, einer direkt aus Oxford. Ich muss ja sagen, dass sich dieses Englisch echt gut anhört, auch wenn es bei Männern manchmal etwas schwul rüberkommt.
Mitschüler: der grösste Teil an Schülern kommt natürlich aus Asien: Japan, China, Taiwan, Korea, Indonesien und Malaysia. Dann sind noch Brasilien, Israel, Holland, Frankreich und Deutschland vertreten. Die Asiaten sind Asse, wenn es darum geht, Dinge auswendig zu lernen, wie Vokabeln und Grammatik und somit haben sie einen riesigen Wortschatz. Allerdings haben manche viele Probleme beim Anwenden bzw. Sprechen.
Die Kurse machen super viel Spass. Es wird viel diskutiert und man erfährt so einiges über andere Länder und Kulturen. Nach den Kursen treffen wir uns häufig noch zum Mittagessen und reden über Dies und Das. Besonders angefreundet habe ich mich mit einer Japanerin "Nao" und im anderen Kurs mit einer Französin "Muriel", die witzigerweise acht Jahre in Deutschland gelebt hat und somit auch Deutsch sprechen kann. Jede Woche treffen wir uns jetzt, damit sie erstens ihr Deutsch praktizieren kann und gleichzeitig versucht sie, mein Französisch aus der letzten Schublade herauszuholen. Oje, wie schnell man eine Sprache vergessen kann.
Nächste Woche gehen wir nach dem Untericht mit mehreren Mädels in den Botanischen Garten, dann werde ich Euch ein paar Bilder präsentieren können.

Donnerstag, 21. Mai 2009



Ach ja, Schweinegrippe.

Sorry, dass ich mir ein wenig Zeit genommen habe, um über dieses wichtige Thema zu berichten. Wenn man über die Schweinegrippe spricht, muss man immer im Hinterkopf haben, dass Südost-Asien unter vorherigen Pandemien (Vogelgrippe, SARS) sehr gelitten hat. Aus diesen Ereignissen haben sie gelernt:

Wie Marion ja schon berichtete, waren wir über den 1. Mai in Hong Kong. Zu diesem Zeitpunkt war ein Schweinegrippefall in Hong Kong bestätigt und entsprechend war man auch in Singapur aufgeregt.

Nachdem wir sonntags wieder in Singapur gelandet sind, haben wir glücklicherweise die Wärmekamera am Flughafen überstanden. Nicht, dass wir Bedenken gehabt hätten, aber ich hatte mir 'ne Erkältung zugezogen und man weiss ja nie. Wegen der Erkältung habe ich auch die Nacht zum Montag schlecht geschlafen und wollte dann morgens zum Doc. Ich rief an und bat um einen Termin. Man fragte mich, ob ich denn kürzlich gereist sei; nun, ich war ja in Hong Kong........ALARM beim Arzt. Man hat mich an eine andere Assistentin weiterverbunden, die mir ein paar Fragen gestellt hat. Sie hat dann festgestellt, dass ich überprüft werden muss und man mich von zu Hause abholen muss. Gesagt - getan. Ich wurde dann 'ne halbe Stunde später von zu Hause abgeholt. Zwei vermummte Notärzte kamen zu uns und führten mich in einen Krankenwagen, mit dem man mich dann zu so einer Art Seuchenzentrum brachte. Ich kam mir ziemlich komisch vor, ich hatte ja nur 'ne Erkältung....
Dort nahm man mir Blut ab und hat es untersucht. Die Untersuchung hat ca. 7 Stunden gedauert und ich durfte mich nur in dieser Behandlungshalle aufhalten. Es gab nur Wasser und Kekse...na toll! So musste ich mich dann tierisch langweilen und auf die Ergebnisse warten. Die kamen dann auch gegen 5 nachmittags: normale Grippe - super - hab ich denen ja gleich gesagt. Man hat mir noch eine Tüte (kein Scherz) Medikamente mitgegeben und dann nach Hause geschickt.
Ich habe auch noch ein Photo mit meinem Handy gemacht:


So war ich einen Tag in "Quarantäne"; auch 'ne Erfahrung.....

Übrigens, sehr witzig war, wenn ich (Marion) das noch hinzufügen darf: Sagte ich doch noch mit einem breitem Grinsen zu Jens, als die Typen mit Mundschutz und Kittel vor der Tür standen: "Super Einstand hier im Condo, wahrscheinlich werden wir demnächst von allen Nachbarn wie Aussetzige behandelt!". Als ich am nächsten Tag nach Hause kam, traf ich zum ersten Mal meine neue Nachbarin. Kurz vorgestellt und über übliche Dinge gesprochen. Als der Sohn (geschätzte 14 Jahre) dazu kam und zur Begrüssung direkt fragte: "Darf ich Sie mal etwas fragen? Hat Ihr Mann Schweinegrippe?" Da mußte ich schon lachen. Sie hatten nämlich morgens die vermummten Männer gesehen, als sie aus der Wohnung wollten und gleich die Haustür vor Schreck wieder verschlossen. Hätte ich wahrscheinlich bei dem Anblick auch gemacht. Auch wenn's der Mutter peinlich war, dass ihr Sohn zur Begrüssung mit der Tür ins Haus fiel, wie sie nachher berichtete, fanden wir es sympatisch und echt witzig.
Noch eine Woche nach Hong Kong wurde im British Council jeden Morgen bei jedem Fieber gemessen, bevor man zu den Kursen konnte und man bekam dann einen Aufkleber auf die Schulter gedrückt, der so viel bedeutete wie: "Geprüft und für gut befunden."

Freitag, 8. Mai 2009

Hong Kong (China)


In der letzten Woche waren wir in Hong Kong. Die Einreise war schon ein Erlebnis, da durch die "Schweinegrippe" hier alle wie aufgescheuchte Hühner herumliefen. Am Flughafen trug jeder Mitarbeiter einen Mundschutz, man mußte Gesundheits-Formulare ausfüllen, bekam Info-Flyer in die Hand gedrückt und
mußte an Wärmekameras vorbeilaufen. Ich denke, wir wären direkt wieder nach Hause geschickt worden, wenn man Fieber festgestellt hätte. Hat man aber nicht! In der Stadt haben wir es nicht mehr so mitbekommen, auch wenn einige mit Mundschutz herumliefen. Aber zu dem Thema Grippe kommen wir später noch einmal.
Also Hong Kong: Im Gegensatz zu Singapur ist Hong Kong wesentlich asiatischer bzw. chinesischer. Mit Vorliebe für blinkende bunte Lichter wird hier jede Straße zu einem leuchtenden Schilderwald aus chinesischen Zeichen.

Besonders die beeindruckende Skyline am Hafen von Hong Kong Island bekommt durch die spezielle Beleuchtung am Abend noch das gewisse Etwas. Zusätzlich wird jeden Abend eine Lasershow mit vielen Hochhäusern vorgeführt.

Das Besondere jedoch an der Skyline in Hong Kong ist, dass diese Stadt zwischen Berghängen und Wasser gebaut wurde und somit nicht viel Raum für Gebäude läßt, so dass sich ein Wolkenkratzer neben dem anderen reiht. Wenn kein Raum für die Breite vorhanden ist, dann baut man eben in die Höhe. Dieses scheint auch für die Strassenbahn zu gelten, die ziemlich schmal ist, dafür aber eine gewisse Höhe erreicht. Den besten Überblick hat man vom Viktoria Peak (Höchste Erhebung). Man kann mit der Peak-Tramway hochfahren, die einen ziemlich steilen Verlauf nimmt. Wie das an Feiertagen und Wochenenden so ist, muß man an solchen Touristen-Attraktionen Schlange stehen. Aber die Aussicht hat sich gelohnt.

Interessant sind auch die verschiedenen Märkte. Ladies Market (Verkauf von Klamotten und sonstigen Kram), Night Market (wie Flohmarkt, nur in der Nacht), Jademarkt (wie der Name schon sagt, wird dort Jadeschmuck verkauft, Feilschen ein Muss), Goldfisch Markt und besonders interessant fanden wir einen dort alltäglichen Straßenmarkt mit Obst- und Gemüseverkauf , weil dort einige seltsame Sachen verkauft werden und vor allem wie... Das Fleisch hängt bei den hohen Außentemperaturen offen am Haken und wird mitten zwischen laufendem Kundenverkehr zurechtgeschnitten. Fische, Muscheln, Schildkröten und sonstige Meeresfrüchte werden in Wassereimern am Strassenrand präsentiert. Seltsamer Anblick. Sehr kurios, es werden Vogelnester verkauft, die richtig teuer zu erstehen sind. Und nun ratet mal wofür diese benutzt werden... . Hier macht man daraus ein Süppchen. Hat man dazu noch Worte? Unglauglich!

Shopping ist in Hong Kong auch ein großes Thema. Von Kameras über Klamotten kann man vieles günstiger als in Singapur bekommen. Beim Kauf von Kameras und Zubehör ist auch einiger Verhandlungsspielraum möglich, allerdings ist man schon verdutzt, wenn man als Verkaufsargument "Wir liefern sogar den Garantieschein mit" dargeboten bekommt.

An einem Abend waren wir in einem kleinen Fischerdorf, wo sich ein Fischladen und ein Restaurant nach dem anderen reiht. Das Konzept hier ist relativ einfach: Man sucht sich den Fisch (lebend) bei einem der Händler aus, im Anschluss entscheidet man sich für ein Restaurant. Teilweise werden echt seltsame Dinge angeboten, die nicht unbedingt lecker aussehen. Jedenfalls sucht man sich z.B. seinen Fisch aus dem Aquarium aus, läßt ihn ins Restaurant bringen und etwas später liegt er fertig gebraten oder gedünstet auf deinem Teller. Wir haben es auch ausprobiert und uns für Fisch, Riesengarnelen und Krabben entschieden. Hier versteht man unter Krabben aber nicht die winzigen Dinger aus der Nordsee, sondern schon diese größeren Viehcher. Allerdings ist es auch hier mühsame Arbeit an das Fleisch zu kommen.

Seit dem Hong Kong zu China gehört, hat man den alten Flughafen stillgelegt und einen neuen Flughafen auf einer benachbarten Insel gebaut. Man kann diesen Flughafen bzw. die Insel über die längste Hängebrücke der Welt (laut Baedeker) erreichen. Allerdings fand ich die Brücke nicht so spektakulär. Außerdem hat man auf dieser Insel einen riesigen Buddha und ein Kloster errichtet, die über eine Cabelcar-Bahn gut zu erreichen sind. Der Buddha ist schon beeindruckend groß, aber meiner Meinung nach, hat diese Stätte mehr mit Tourismus-Attraktion als Religion zu tun.

Taxifahren in Hong Kong ist auch so eine Sache. Erstmal fanden wir die Fahrer zum Teil super unfreundlich, nicht zu vergleichen mit den Fahrern in Singapur, die meist super aufmerksam und oft für einen Smalltalk zu haben sind, z.B. hat uns der Taxifahrer, der uns in Singapur zum Flughafen gebracht hat, sogar Chinesisch-Unterricht gegeben. Aber wir waren ja bei Hong Kong: Also es gibt drei Taxifarben, jeweils für verschiedene Gebiete zuständig, z.B. rot für's Zentrum oder blau für's Niemandsland, so dass sich am Flughafen jeder Gast in die betreffende Taxiwarteschlange einreihen muss. Ist ja eigentlich gar nicht so doof gedacht, da die meisten Menschen ins Zentrum wollen und dafür auch die größte Anzahl an Taxen zur Verfügung steht. Aber leider sind sie dort nicht gerade flexibel, was dazuführt, dass alle Gäste, die in das Niemandsland wollen, Stunden auf ein Taxi warten müssen, da es nur gefühlte drei blaue Taxen gibt. Leider springen die andersfarbigen Taxen auch nicht ein, auch wenn sie vor Langeweile umkommen, weil sie im Überschuß vorhanden sind. Sehr effektiv!
Aber ansonsten hat uns Hong Kong sehr gut gefallen und ist immer ein Abstecher wert.

Mal wieder Essen gewesen....

Letztens waren wir "Laksa" essen, ein typisches Gericht in Singapur. Eine Curry-Kokosnussmilch-Suppe mit Nudeln. Dann sind häufig noch andere Zutaten hinzugefügt, wie z.B. Garnelen. Schmeckt wirklich gut. Allerdings hätte ich mir das Restaurant oder eher offenes Strassenlokal nicht ausgesucht, wenn man es mir vorhergezeigt hätte. Aber es war das Lokal, in dem dieses Gericht vor Jahren "erfunden" wurde, also musste man es mal besucht haben. Außerdem war es von unseren Freunden schon getestet und für gut befunden. Im Nachhinein hatten sie ja auch Recht behalten, das Essen schmeckte gut. Aber dennoch: Die Asiaten scheinen keinen großen Wert auf das Ambiente zu legen, wenn es um einfache Nahrungszufuhr geht. Vielleicht sollte man nicht alle über einen Kamm scheren, denn in Deutschland gibt es ja schließlich auch so manche fiese Frittenbude, nur in diesem Fall traff es 100%ig zu. Ein zahnloser Opi hinterm Thresen, Hygiene (?), was so an der Wand klebte, war nicht zu identifizieren, Plastikmöbel, ... . Neben uns zwo Männer, von dem einer beim Verschlucken mal eben eine Nudel auf den Boden hustete. Huuu... Wären wir bei Loriot, hätte sein gegenübersitzender Kumpane wahrscheinlich die Nudel ins Gesicht bekommen. Auch sind hier so manche Körpergeräusche üblich, für die man in Deutschland eher ein angewidertes Gesicht als Antwort bekommen würde. Aber trotzallem hatten wir unseren Spass dabei. Am nächsten Abend haben wir uns mit Jens ehemaligen Studienkollegen aus Italien und seiner Familie zum Essen verabredet. Dieses Mal stand indisches Essen auf dem Programm. Hatte ich doch am Vortag gerade noch gesagt, dass ich Fischkopfcurry nicht essen würde (da kein Fischfan, von Fischkopf ganz zu schweigen), gab es hier natürlich Fischkopfcurry. Aber auch hier wurden wir eines Besseren belehrt, auch das war gut. Das Ambiete war hier ebenfalls spartanisch ausgefallen, aber man hatte zumindest das Gefühl von mehr Hygiene. Beim Inder bekam man ein Bananenblatt als Teller, es wurden einige Schüsseln auf den Tisch gestellt und die Bedienung gab jedem "liebevoll" den ein oder anderen Klacks Reis und Sauce aus einem Eimer auf 's Bananenblatt gescheppt. Komischer Anblick, ist aber so. Dann wird beim Inder normalerweise mit der Hand gegessen, dazu sollte man auch wissen, dass man nicht die Hand nimmt, mit der sonst bestimmte Geschäfte bereinigt werden, ansonsten einfach nach einer Gabel oder einem Löffel fragen. Das indische Essen scheint in den meisten Gerichten mit Chili oder alles, das Schärfe bringt, nicht gerade sparsam umzugehen. Deshalb trinken viele zum indischen Essen Lassi, eine Art Joghurtgetränk. Schmeckt super und löscht den Durst, wenn's zu scharf wird. Schlußendlich muß man manchmal einfach nicht so genau hinsehen, sondern einfach probieren. Man erlebt so einige positive Überaschungen!