Montag, 30. Mai 2011

Fuehrerschein

Nun, da Emma wohl irgendwann nicht mehr in den Maxi Cosi passen wird, wir nicht den Singapur Style "Kind nicht angeschnallt im Taxi bzw. ohne Kindersitz" uebernehmen möchten und die grossen Kindersitze nicht gerade komfortabel fuer's Taxi fahren sind, müssen wir uns wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden, ein Auto zu kaufen. Noch ist es nicht so weit, aber was wir schon mal erledigen konnten, war unseren deutschen Führerschein umschreiben zu lassen. Dazu muss man hier in Singapur eine theoretische Prüfung bestehen. Während ich noch die Papierbögen aus Deutschland kenne, wird der Test hier am Computer mit Touchscreen gemacht, sehr cool, mit Testergebnis gleich im Anschluss.

Mal abgesehen vom Linksverkehr, sind die meisten Verkehrsregeln ähnlich wie in Deutschland. Es gibt zwar hier und da Dinge, die man hier lernen muss, wie z.B. die verschiedenen Linien am Fahrbahnrand, ob Zick Zack, Doppel Zick, Zack, einfache oder Doppellinie und ihre jeweiligen Park- und Halteregelungen und das auch teilweise noch von Tageszeiten abhängig..., Buslinien mit ihren Betriebszeiten usw. Aber es werden auch genauso blöde Fragen gestellt wie in Deutschland, wie z.B.:

Was sollten sie tun, wenn Sie sich einer Doppelkurve nähern?

A. Beschleunigen.

B. Geschwindigkeit drosseln und vorsichtig fahren.

C. Sofort halten.

Ein wenig erschreckend fand ich allerdings diese Art Fragen:

Welche Strafe bekommt man, wenn man sein Handy während der Autofahrt (ohne Freisprechanlage) benutzt?

A. Man muss vor Gericht und Bussgeld zahlen.

B. Bussgeld zahlen und man bekommt Punkte.

C. Man muss vor Gericht, Bussgeld zahlen und/oder ins Gefängnis.

Naja und C ist in Singapur die richtige Antwort... Oh je mi nee, ob ich mich jemals hier hinter's Lenkrad traue....? Zumal hier eh der Grossteil wie Kraut und Rüben fährt...




Samstag, 21. Mai 2011

Andere Laender , andere Sitten

Das Thema Schwangerschaft und Baby ist, wie jeder mitbekommen hat, bei uns aktuell und somit wird der ein oder andere Beitrag sicher auch davon handeln. Nicht jeder interessiert sich dafür, aber ich denke, dass dieser Beitrag für alle "Langnasen" interessant sein könnte.

Chinese Confinement

Interessanterweise kann man "confinement" mit Wochenbett, aber auch Einschränkung übersetzen. Warum interessant? Tja....

Also laut Chinesischer Tradition ist der Körper der Frau nach einer Geburt sehr schwach und verletzlich, daher sollen die jungen Mütter sich in einem 30-40tägigem Zeitraum an eine Reihe von traditionellen Ritualen (DOs and DON'Ts) halten, die die beste Genesung sichern sollen.
Das klingt ja so gar nicht so anders als das deutsche bzw. westliche Wochenbett, wo es ja auch DOs and DON'Ts gibt. Allerdings sind hier doch einige für unser Denken doch sehr seltsame Sachen zubeachten.
So soll man kein kaltes Wasser trinken, nur heisse Getränke sind erlaubt. Auch beim Essen gibt es Dinge, die "verboten" sind, allerdings auch Dinge, die besonders empfohlen werden, wie Ingwer, SesamÖl, Chinesische Kräuter, Bohnen, aber alles soll warm zu sich genommen werden. Nichts kaltes soll verzehrt werden. Heiss/kalt bezieht sich nicht nur auf die gefühlte Temperatur, sondern es gibt laut traditioneller chinesischer Medizin auch Nahrung, die als heiss bzw. kalt angesehen werden. Auch soll man das Haus mit dem Baby 40 Tage nicht verlassen. Noch nicht seltsam genug?.... Es darf auch nicht geduscht oder sich die Haare gewaschen werden! Viel Spass dann hier in Singapur bei 30Grad! Der Ehemann tut mir jetzt schon leid, da zum neuen Parfum "ausgespuckte Muttermilch" noch "30 Tage alter Schweiss" dazu kommt. Na herzlichen Glückwunsch! Anscheinend soll kaltes Wasser nicht gut für den Körper sein. (Aber auch mit warmen Wasser ist es nicht erlaubt). So viel wie ich verstanden habe, entzieht es dem Körper die Wärme, fügt anscheinend Schmerzen zu und hat irgendwas mit Wind zu tun, der den Koerper durchdringt. Und wegen des Woertchen "Wind" wird dann auch gleich noch Aircon und Ventilator verboten....noch besser: die Mutter soll gleich "eingewrappt" werden und mehrere Lagen Kleidung anziehen, um somit keinem "Wind" ausgesetzt zu sein. Allerdings ist diese Tradition mit dem nicht Duschen bei den jungen Muettern hier in Singapore nicht mehr in, versteht sich.

Apropos "Wrappen", in Malaysia (aber es wird auch in Singapore gemacht) werden Muetter nach der Geburt regelmaessig eingewrappt. Es werden nach der Schwangerschaft Massagen gegeben, die besonders bei Oedemen helfen sollen... und am Ende wird man eng "eingewrappt", was einem verhelfen soll, wieder rank und schlank auszusehen. Ein Bauchwegguertel quasi. Wobei eher Wasser als Fett verschwindet....

Die meisten Local-Muetter haben eine Maid, die den Haushalt erledigt und oft auch die Babypflege, unglaublich! Bei manchen Muettern hat man das Gefuehl, dass sie bis auf die Geburt gar nichts mit dem Kind machen. Haeufig kommt auch die Grossmutter noch zusaetzlich zur Hilfe dazu und zieht quasi 4 Wochen ein, wenn sie ohnehin nicht schon dort wohnt. Allerdings muss man auch sagen, dass einige Muetter die Maids auch benoetigen, weil sie wieder zurueck zur Arbeit muessen und das ist hier in Singapore oft schon nach 2 Monaten der Fall,... von wegen drei Jahre Mutterschutz. Ein Grund warum viele hier nicht stillen sondern die Flasche geben, was bedeutet, dass man nicht viele stillende Muetter sieht und die, die es tun, muessen sich in der Oeffentlichkeit beim Stillen bedecken oder gehen in einen der Wickelraeume, die es allerdings sehr gut verteilt in der Stadt gibt.
Zu den Maids gibt's auch so Geschichten, da erzaehlte eine Englaenderin, die alleinerziehend ist, dass sie zurueck zur Arbeit muss und dringend eine neue Maid fuer ihre Kleine braucht, denn ihre vorherige hatte Dinge getan, an die man im Leben nicht gedacht haette. Zum Beispiel das in Kind baden ohne die Temperatur zu checken. Sie hat das Kind ins kalte Wasser gesteckt, Gott sei Dank nicht ins heisse. Das schlimmste kommt noch, sie nahm eine Schere und wollte der Kleinen die Wimpern schneiden, da man in den Phillipinen glaubt, dass sie dann laenger nachwachsen. HALLOOO, ist die lebensmuede? Wie gefaehrlich ist das bitte schoen? Gott sei Dank ist sie nicht soweit gekommen, da die Mutter in dem Moment nach Hause kam.