Mittwoch, 8. Juli 2009

Fotomix



Ausflug Botanischer Garten mit den Mädels







Lunch beim Japaner


Toller Ausblick vom Swissôtel The Stamford



Singapore bei Abenddämmerung


Boat Quay



Arabisches Viertel


Feier anlässlich des 4.Jahrestags des Museums für malaiische Geschichte und Kultur
(Jens beim Bogen schiessen)


Zu Gast bei...


Amy, die ich im British Council kennengelernt habe. Sie zieht jetzt nach 3 1/2 Jahren Singapur zurück nach China. Aus diesem Grund hatte sie uns Mädels zu einem Abschiedsessen eingeladen. Da sie zur Untermiete bei Singapurern lebte, hatte man die seltene Möglichkeit, sich einmal die Wohnung und den Wohnkomplex der einheimischen Bevölkerung von Innen anzusehen. Allerdings scheint manchen Chinesen der Sinn nach Gemütlichkeit völlig zu fehlen, etwas spartanisch eingerichtet und ziemlich ungemütliches Licht - aber das Thema mit Ambiente und Essen hatten wir ja schon mal. Dafür war der Tisch um so reichlicher mit Gerichten gedeckt. Acht Personen, acht Gerichte (siehe letzter Bericht). Alles hat sehr gut geschmeckt und Amy und ihr Mann haben sich wirklich Mühe gegeben, uns die typische Küche ihrer chinesischen Region näher zu bringen. Rind, Schwein, Huhn und Gemüse in verschiedenen Variationen. Allerdings war ein Gericht dabei, was nicht der traditionellen chinesischen Küche entspricht. Chicken Wings in dunkler Sojasauce und Cola gegart/gebacken. Hört sich komisch an, schmeckte aber gut. Ein Beweis dafür das Cola so viel Zucker enthält, dass es zum Karamelisieren reicht. Der Nachtisch war nicht so mein Ding. In einem süßen Sud aus mehreren Gewürzen waren eine Art hellbeige getrocknete Algen/Pilze (irgendwas aus dem Meer, genauer konnte sie es nicht beschreiben) eingelegt worden, die sich durch die Flüssigkeit vergrößert hatten und wieder weich wurden. Zumindest soll es sehr gesund sein. Als Getränk gab es unter anderem Sojamilch, aber selbst hergestellt. Anscheinend besitzen viele Asiaten eine spezielle Maschine zur Sojamilchherstellung, so wie wir Deutschen den Brotbackautomaten. In diese Maschiene (eine Art Mixer mit Heizquelle) werden Sojabohnen und Wasser in bestimmter Menge hineingegeben und darin mehrmals aufgekocht und gemixt, bis es vollständig zu einer dickflüssigen Milch geworden ist. Man trinkt sie heiss oder kalt.


Wer jetzt Schüsseln zählt, wird neun zählen, aber das grüne Gemüse ist nur in zwei Schüssel verteilt worden.

Treffen bei Chantal


Dienstag, 7. Juli 2009

Allerlei

Bus Tickets für Kinder werden nicht nach Alter sondern Grösse verkauft (90cm bzw. 120 cm)

Matrazen: Standardlänge nur 1,9m, nichts für grosse Menschen...

Abkürzungen: Singapur ist die Stadt der Abkürzungen: MRT= Mass Rapid Transit, ERP Electronic Road Pricing, SBS= Singapore Bus Service, FIN= Foreign Identification Number, PIE= Pan Island Expressway, CBD= Central Buisness District, NETS=Network for Electronic Transfers, HDB= Housing Development Board, CTE= Central Expressway, URA= Urban Redevelopment Authority, STB= Singapore Tourism Board, EDB= Economic Development Board, IES= International Enterprise Singapore usw

Chinesen-Lebensweisheit in die Wiege gelegt: Nachdem uns im Botanischen Garten ein Singapurer (Chinese) eine ganze Weile seine Lebensweisheiten dargeboten hatte, haben wir in Chinatown letzten Sonntag etwas ähnliches erlebt. Fing -wie immer- harmlos an. Wir waren in einem Laden mit alten chinesischen Möbeln und Gegenständen, mal einfach etwas herumstöbern und bummeln. War auch sehr interessant. Der Verkäufer gab dann ein paar Erklärungen zu alten Gebräuchen und Gegenständen, z.B. erklärte er den Unterschied zwischen Opiumpfeifen von Frauen und Männern oder wie ein Feng Shui Kompass funktioniert. DAS war dann allerdings seine Überleitung zu einem Vortrag über "positive Energie". Er erzählte dann, dass ihm so manch ein Kunde schon bei Gesprächen seine positive Energie entzogen hätte. Irgendwann fing er an zu hüsteln..."... aah...ich spüre, dass einer von euch beiden meine positive Energie aufsaugt...". Vielleicht hätte er lieber während seines Vortrages mal ein Schluck Wasser trinken sollen... Trotzdem war es sehr interessant, auch wenn man diesen Vortrag über Lebensweisheiten in die Schublade "misslungendes Verkaufgespräch" legen kann, denn den Kompass haben wir trotz "positiver Energie" nicht gekauft.

Singlish: Englisch ist nicht immer Englisch. Hier spricht man Singlish: "No more, lah", "No need", "OK,lah", "Very funny, lah" und die Antwort, ob etwas möglich ist oder nicht: "Can, can" oder "Cannot"

Schönheitsideal weisse Haut: Während in Deutschland sich ein Sonnenstudio nach dem anderen reiht, sehnt man sich hier nach weisser Haut. Anstatt Bräunungscreme gibt es Bleichcreme. Weisse Haut ist hier wahrscheinlich immer noch ein Zeichen von Wohlstand.

Massagen: Es gibt unglaublich viele verschiedene Sorten, relativ günstig und an jeder Ecke zu bekommen. Letztes WE haben wir uns noch eine gegönnt. Allerdings hätte sich Jens lieber eine andere Sorte auswählen sollen. Man hat ihn "fertig gemacht", allerdings mit Vorwarnung ("It's a little bit painful...")... naja, wenn jemand mit Knien und Ellenbogen auf einem herumläuft, kann man nachvollziehen, wie es ihm dabei erging. Meine Massage war mal wieder super! Endlich mal während der Massage entspannen! In Deutschland wird man dabei immer zu gequatscht, wie soll man da relaxen?
Irgendwann möchte ich noch mal "Fish-Spa" ausprobieren, ist zwar keine Massage sondern eher eine Herausforderung der Lachmuskulatur. Normalerweise macht man das z.B. als Psoriasisbehandlung. Man hält seine Füsse, Beine etc in ein Wasserbecken mit tausend kleinen Fischen, die dann alte Hautschuppen abzupfen. Danach ist die Haut super weich und für die, die Problemhaut haben, ist es eine Wohltat.

Schlafen: Geschlafen wird überall. Singapurer schlafen sogar in den auf 15°C klimatisierten Bussen, in der MRT oder auch bei IKEA in der Bettenabteilung (gerade noch erlebt, dachte schon ich bin live bei Loriot)

Name: In der Schule habe ich festgestellt, dass viele Asiaten gar keinen asiatisch klingenden Namen haben. Komisch dachte ich, bei echten Singapurern kann ich es ja nachvollziehen, schliesslich ist Englisch Amtssprache, aber meine Mitschüler kommen ja aus China, Japan etc.
Weil aber manche asiatische Namen für viele in Singapur so schwer auszusprechen sind, haben viele einen zweiten Namen: Amy, Iris, Doris, Jess, Ann,... Danke!

Handzeichen: Wichtig zu wissen, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Amy (eine Chinesin) hat mir das chinesische zählen per Hand so erklärt. 1-5 ist noch einleuchtend:
1=Zeigefinger, 2-4= die jeweilige Anzahl der anderen Finger dazu (NICHT Daumen benutzen), 5= ausgestreckte Hand, so jetzt kommt's: 6= Daumen und kleiner Finger, 7= alle fünf Fingerspitzen zusammengehalten, 8= Zeigefinger und Daumen (so also niemals bei Bestellung für zwei benutzen), 9= gekrümmter Zeigefinger, zehn wusste sie leider nicht genau. Japaner zählen noch wieder anders...
Wo wir gerade bei Zahlen sind: Aberglaube und Zahlen
Chinesische Glückszahlen sind auf alle Fälle gerade Zahlen (Ausnahme 9, komme ich später noch zu); also bei Geschenken eine gerade Anzahl an z.B. Geldscheinen verschenken, bei festlichem Essen wird auf eine gerade Anzahl an Gästen bei Tisch geachtet, um Unglück fernzuhalten. Selbst beim Servieren der Gerichte wird darauf geachtet, dass es eine bestimmte Anzahl ist, z.B. fünf Gerichte bei Trauerfeiern, bei bis zu acht Gästen je ein Gericht pro Person, bei zwei weiteren Personen je ein Gericht dazu, aber niemals neun, das ist die höchste Glückszahl, die dem Kaiser (auch wenn's den nicht mehr gibt) vorbehalten bleibt. Vorsicht, Asien ist nicht gleich Asien! Sieht bei Indern schon wieder anders aus, da sind, glaub ich, die ungeraden Zahlen wieder Glück bringend oder so...
Farbe: Chinesische Glüchsfarben: Gold, Rot, Rosa. Trauerfarben: Weiss, Blau, Schwarz.

Stäbchen essen: Bloss nicht beim Essen mit einem Stäbchen in der Luft herumfuchteln! Man fuchtelt ja bei uns mit Messer auch nicht wild herum, auch wenn dieses etwas gefährlicher aussehen würde. Also beide Stäbchen auf den Schalenrand legen, wenn man sie nicht mehr braucht. Achtung: Überkreuzt auf die Schale gelegt, soll anscheinend bedeuten, dass man nicht satt geworden ist.

Rücksichtnahme: An der MRT (U-Bahn) warten bis alle ausgestiegen sind, bevor man einsteigt, hat man hier noch nicht gelernt, auch wenn es extra noch auf dem Boden markiert ist.
Anderes Beispiel: Defensives Fahren! Wie war das noch mit vorausschauendem und rücksichtsvollem Auto fahren? Deutsche fahren ja gern mal zu schnell oder drängeln, auch nicht gerade defensiv... Aber auch hier ist defensives Fahren ein Fremdwort, allerdings meine ich nicht zu schnelles Fahren: Gerade heute hatte ich mal wieder ein Schlüsselerlebnis: Also ich sass im Shuttle Bus auf dem Weg zum British Council. Man stelle sich ein Wohngebiet mit Strassen vor, in denen immer mal wieder ein Auto parkt. So, wir mit unserem Bulli dadurch, irgendwann wird die Strasse wegen parkender Autos schmaler, Gegenverkehr kommt dazu. Zack: FESTGEFAHREN! Und fragt nicht wie... Jetzt sind die Nebenstrassen hier nicht wirklich eng, so dass dicke zwei Autos vorbei passen, aber die Leute hier schaffen es immer wieder, sich komplett fest zufahren, da keiner darauf achtet, was vor ihm los ist. Vielleicht besitzen sie auch keinen Rückwärtsgang, denn der würde (so wie heute) so manches Problem lösen, aber nee...Ich glaube, Rücksicht scheint hier manchmal ein Fremdwort zu sein, zumindest gegenüber unbekannten Mitmenschen. Man wird auch gerne mal umgelaufen,...Vielleicht ist das eine chinesische Eigenschaft... und da hier der chinesische Einfluss überwiegt und man bedenkt, dass in China über 1 Milliarde Menschen leben, kann man das vielleicht auch nicht erwarten...

Lautstärke: Während Japaner leises und eher schüchternes bzw. reserviertes Verhalten an den Tag legen, sind Chinesen das glatte Gegenteil. Ob im Restaurant oder im Kaufhaus, sie unterhalten sich in einem tierischen Lärmpegel, egal wo...
In den ersten Singapur Wochen erzählte mir eine Chinesin, ihr sei aufgefallen, dass es in den Kaufhäusern in Wien und München so leise war...Zuerst hab ich mich gewundert, jetzt versteh ich, warum sie das so besonders erwähneswert fand.

Wochenende: Viele Singapurer verbringen den Samstag und Sonntag mit Shoppen, das bedeutet, dass die beliebten Shopping Malls (und davon gibt es hier einige) super voll sind. Irgendjemand behauptet sogar, dass Singapurer ihre Freizeit in Kaufhäusern und Restaurants verbringen würden, um die teuren Kosten für die Klimaanlage zu Hause zu sparen....und da würde man wirklich einiges sparen!

Schuhe kaufen: Eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die man Frauen nachsagt. In Deutschland konnte ich dieser These nicht gerecht werden, da mit Schuhgrösse 36/37 die grosse Auswahl eher in der Kinder- als in der Damenabteilung zu finden war. Und hier - auch nicht! Zwar wird man endlich mit Schuhgrösse 36/37 überschüttet, aber die Damen hier laufen -wahrscheinlich wegen ihrer kleinen Körpergrösse- liebend gern auf Highheels, so dass es wieder schwierig wird, hier Schuhe ohne Absatz zu finden. Dafür kann man aber herrlich seinen Schrank mit Flip Flops vollstopfen...

Wäsche trocknen: Wenn die Singapurer ihre Wäsche trocknen, ergibt sich häufig ein seltsames Bild: Da viele Singapurer keinen Balkon oder Wäschetrockner haben, werden mehrere Wäschestücke auf langen Stangen gereiht zum Trocknen aus den Fenstern der Hochhäuser gehängt. Sieht bei einem zwanzigstöckigem Wohnhaus schon komisch aus.

Öffentliche WCs: Im Gegenteil zu Deutschland sauber und überall zu finden, allerdings muss man sie auch in vielen Restaurants und Bars aufsuchen, da diese häufig keine eigenen WCs besitzen. Also lieber nicht auf den letzten Drücker warten, denn es ist manchmal nicht gleich um die Ecke oder sofort zu finden, wenn schnell gehen soll...

Singapur: Ein Regelwerk von Gesetzen und Verboten. Die Sache mit den Kaugummis kennt jeder... und hier sieht man auch wirklich keins auf der Strasse kleben. Super - endlich mal ohne Kaugummi am Schuh durch die Stadt laufen! Allerdings gibt es auch viele Verbote, die auch hier nicht eingehalten werden, ohne dass etwas passiert, wie z.B. bei Rot über die Ampel gehen (was bei der Bevölkerungsgrösse aber relativ selten vorkommt).
Vielleicht scheint es aber auch nur auszumachen, wer Regeln nicht einhält: Ob z.B. der arme Gastarbeiter von den Philipienen oder der weiße Tourist. Der Tourist wird im Taxi durch Schilder darauf hingewiesen, dass er sich anschallen sollte, währenddessen sich anscheinend keiner für die Sicherheit der Gastarbeiter/Bauarbeiter im Strassenverkehr interessiert, die mit 20 Mann auf der Ladefläche von Kleinlastern jeden Tag zur Baustelle gebracht und wieder abgeholt werden.