Dienstag, 11. Mai 2010

Neuseeland (Sudinsel) Teil 2

Von Queenstown über Wanaka und Haast zum Franz-Josef-Gletscher. Die Strecke ist super schön zu fahren. Teilweise fährt man durch moosverhangendem Wald, an Wasserfällen vorbei,... Da muss man wieder gleich an Herr der Ringe denken.
In unserem Lonely Planet wurde in einem kleinen Küstenort ein super Fischrestaurant empfohlen und wenn man Glück hat, laufen Pinguine dort herum und man sollte eine tollen Blick auf die schneebedeckten Berge haben. Dazu muss man nur einige Kilometer mehr fahren als geplant. Wir sind ja im Urlaub, was soll's! Von wegen schneebedeckte Berge, alles voller Nebel! Die Strecke an sich: lange gerade Strasse im Nichts! Wie langweilig wenn man nichts sehen kann. Am Ende kamen wir in einem Mini-Dorf an, kein einziger Pinguin; die waren wohl schon vor sechs Wochen das letzte Mal gesichtet worden. Und das Restaurant war ein Wohnwagen! Na super, jetzt muss der Fisch aber bitte ein Knaller sein! Die Köchin und gleichzeitig Bedienung war zumindest schon mal sehr freundlich und schnell. Die Auswahl war zu ihrem Bedauern kleiner als sonst. Das Wetter war die letzten Wochen wohl sehr stürmisch und man konnte nicht auf See fischen. Heisst ja zumindest frischen Fisch! Und der war echt super lecker und hatte gar nichts von Imbissbude, wie man bei der Behausung erwartet hätte. Wir hatten auch schon befürchtet, sie hätten sich die Empfehlung im Lonely Planet erkauft, aber sie wusste gar nicht, dass sie da drin steht, ein Kunde hatte ihr es erst vor einer Woche gezeigt...












Giftig? keine Ahnung, sieht aber so aus...

Franz-Josef-Gletscher
Es gibt zwei Gletscher, die zu Fuss leicht zu erreichen und per geführte Touren auch besteigbar sind. Der Fox Gletscher und der Franz-Josef-Gletscher. Der Franz-Josef-Gletscher bewegt sich durchnittlich 1m/Tag. Somit müssen die Guides jeden Tag ihre Touren auf's Neue prüfen. Durch die Bewegung transportiert er auch grosse Felsbrocken bis ins Tal. Bei der Halbtages-Tour klettert man deshalb leider fast nur auf dem etwas schmutzig aussehenden Eis herum. Um das schönere blaue Gletscher-Eis zu sehen, haben wir uns die Ganztages-Tour zugemutet. Ausrüstung wird komplett gestellt, man sollte aber mehrere Schichten Oberteile und keine Jeans unter der Regenhose tragen, da man doch auf die Dauer nass wird und die wohl dann festfriert oder was auch immer. Die Gruppe wurde in fünf kleinere geteilt, wobei die erste dann ein höheres Tempo an den Tag legen sollte. Jens mit seinem Enthusiasmus wollte natürlich in die erste. Schneller oben, keine Gruppe vor einem etc. "Nee, nee" dachte ich, so viel Ausdauer habe ich nicht und das schienen bis auf zwei Leute, auch alle so zu sehen. "Schau Jens, da will keiner mit!" Wie immer habe ich seinen Überredungskünsten schnell nachgegeben. Und schliessen wurde der Rest von unserer Gruppe dazu "gezwungen", da wir gleich grosse 5 Gruppen sein sollten. Die ersten 45 min ging's steil auf Geröll hoch. Da war ich nach 20 min schon hinüber. "Jens, das schaff ich nie, bin jetzt schon im Eimer, wie soll ich das den ganzen Tag aushalten?" "Dieses Stück hättest du bei dem Halbtages-Trip auch hoch gemusst!" Na super, mit so viel Mitgefühl hätte ich gar nicht gerechnet... "Aber, Marion, auf dem Eis soll's besser werden." Und Gott sei Dank, auf dem Eis war's nicht mehr ganz so anstrengend. Es gab öfter Pausen, da der Guide den Weg neu prüfen musste. Manchmal dachte ich schon "Ein falscher Schritt..." Die Tour war ziemlich genial! Auch wenn man am Ende groggy war!

Durch Gletscherspalten...
...und Höhlen.






Es hatte den ganzen Tag geregnet, dadurch war das Eis ziemlich blau, schön, aber auch schwerer zu begehen, da der Regen das angetaute Eis wegspült, was einem sonst mehr Griff gibt. Ausserdem werden Wände ziemlich rutschig und ergeben an den richtigen Stellen eine Dominoeffekt!
Lake Matheson, in dem sich Mt. Cook und der Mt. Tasman spiegeln


Nord-Westküste

Pancake Rocks


Auf dem Weg nach Picton kommt man an einigen Weingebieten vorbei.
Von Picton kann man mit der Fähre nach Wellington auf die Nordinsel fahren. Dauer 3h

Marlborough Sounds/Queens Charlotte Track


Die Erklimmung dieses Gipfels war auch so ein Akt. Der letzte Teil war 30 min steilhoch. Nach jeder Kurve die Enttäuschung, dass man noch nicht angekommen ist.

Einen Tag mit dem Kajak durch die Marlborough Sounds gepaddelt.

Kaikoura an der Nordostküste
Paradies für alle Maritimen Ausflüge.

Seelöwe
Man kann Touren buchen, bei denen man mit ihnen schwimmen kann.


Ein Wanderweg, der direkt durch eine Rinderweide führte, da fühlt man sich doch gleich wie zu Haus!

Mit das Tollste, was wir je gemacht haben: Schwimmen mit hunderten von wilden Delfinen! Nur zu empfehlen! Um sechs Uhr morgens ging's los. Zuerst einmal wurde man mit der passenden Ausrüstung ausgestattet, dann gab' s einen Kurzfilm mit Erklärungen, Informationen, Anweisungen. Mit einem kleinen Boot und 12 Personen ging' s dann auf's Meer und auf die Suche nach Delfinen. Kaikoura ist wohl einer der wenigen Orte auf der Welt, an dem man eine fast 100%ige Chance hat Delfine zu sehen. Die Delfingruppen bestehen aus ca. 100 bis 400 Tieren, können aber auch aus bis zu 1000 Tieren bestehen.
Nach kurzer Suche war es dann so weit, geschätzte 200 Delfine schwammen, sprangen und tummelten sich im Wasser. In diesem Fall waren es Dusky-Delfine, die zu den akrobatischsten Arten gehören. Das konnten wir bestätigen, meine Heeren, da waren ganz schöne Angeber dabei...Unser Guide erzählte nämlich, dass sie liebend gerne zeigen, was sie können: "Schaut her, ich bin der Grösste!"
Die Garantie, dass sich die Tiere für dich interessieren, kann natürlich keiner geben, somit kann man Pech haben und sie ziehen schnell weiter. Um das Interesse zu wecken wurden uns aber Tipps gegeben: Kreise schwimmen, Abtauchen und sich zum Affen machen, sprich "seinen besten Unterwassergesang zum Besten geben." Das Wasser war eisigkalt, aber das war so schnell vergessen, sobald man von Delfinen umzingelt war. Beim ersten Schwimmgang habe ich total vergessen irgendwas von den Tipps zu befolgen, da man nur so von Delfinen umringt war und man manchmal den Eindruck hatte, dass sie einen gleich rammen. Die Klick-Laute von ihnen waren auch deutlich zu hören. Jens schwamm so einige Kreise mit ihnen und hatte sogar noch einen Seelöwen dazwischen. Beim zweiten Mal versuchte ich es mit Tauchen, aber wegen des starken Auftriebs durch den Taucheranzug kam ich gar nicht runter. Für's Kreise ziehen war ich zu langsam, mmh, dann blieb mir nur übrig, diese albernen Laute von mir zu geben. Durch Maske und Anzug erkannte man ja eh keinen, also los und unglaublich.... jetzt blieben sie Kopf an Kopf und schauten einen an, als wenn sie sagen wollten "Was bist du denn für eine seltsames Wesen". Ein Hammer! Spass und Adrenalin pur! Was dazu führte, dass man total vergass, wie frostig das Wasser war. Als man dann aus dem Wasser herauskam konnte man seine Finger überhaupt nicht mehr bewegen. Nun versuch du mal aus dem engen und nassen Taucheranzug herauszukommen, wenn man kein Gefühl mehr in den Fingern hat. Zum Abschluss gab's heissen Kakao zum Auftauen und steinharte Kekse, die einem fast 'nen Zahn abbrachen, aber die Kulisse war genial. Denn nun konnte man sie noch bei ihren Salto-Künsten beobachten und ein paar Fotos schiessen. Theoretisch hätte man auch beim Schwimmen mit einer Unterwasserkamera fotografieren können, aber das haben uns so viele abgeraten, da man dann viel zu sehr mit Fotografieren beschäftigt wäre, anstatt das Schwimmen voll zu geniessen, ausserdem wäre es eh schwierig vernünftige und brauchbare Bilder zu schiessen.






Kaikoura hat eine einzigartige Beschaffenheit der Küste, die dazu führt, dass man über das ganze Jahr Wale beobachten kann. Durch den steilen und schnellen Abfall der Küste in die Meerestiefe finden die Wale ihr Jagdrevier direkt vor der Haustür Neuseelands. Mit Echolot machen sich dann die Walbeobachtungsboote auf den Weg. Wir sahen einen Pottwal, aber zu bestimmter Jahreszeit gibt's auch Killerwale zu sehen. Nun ja, sehr beruhigend, wenn man überlegt, dass auch Delfinen zu ihrer Jagdbeute gehören. Gut, das ich das erst nach dem Delfinschwimmen gehört habe.

Albatross beim Flugstart
Bei den Kiwis eine Kiwi essen, wobei es ursprünglich eigentlich eine chinesische Stachelbeere ist. Jetzt haben die Chinesen nicht nur die Spaghetti erfunden, jetzt kommen die Kiwis auch noch aus China! Den Vogel Kiwi haben wir allerdings nicht in Natura gesehen.