Freitag, 16. Juli 2010

Ho Chi Minh (Vietnam)



Saison-Abschlussfahrt von den German All Stars nach Ho Chi Minh City (Saigon)

Die Abschlussfahrt fiel in die Zeit, in der die Fussball WM stattfand. Einige waren schon Do angereist, die anderen kamen im Laufe des Freitags. Wahrscheinlich kann sich jeder an das Deutschland:Serbien Spiel erinnern, wenn auch ungern, aber dieses Match sollte an diesem besagten Freitag laufen. Um also rechtzeitig zum Spiel zu kommen, mussten wir zusehen, dass wir schnell durch die Immigration und den Stadtverkehr (und das bei Rush Hour) kamen. Also schnell ein Taxi suchen... wenn man nicht das Fünffache zahlen will, geht das in Vietnam nicht ohne lautstarkes Diskutieren! Nun ja, Taxi gefunden und auf geht's. Gerade den Flughafen verlassen, rief Denis nur "STOOOP", ich dachte schon, jetzt hat er etwas am Flughafen verloren, aber er sammelte nur eine Deutschland Flagge von der Strasse und klemmte sie dann zwischen die Fensterscheibe. Als Denis sich allerdings eine Zigarette anzündete, öffnete der Fahrer die vorderen Fenster und schon flog die Flagge von dannen. Ja wie gewonnen, so zerronnen. Das konnte ja dann kein guter Anfang für das Deutschland Spiel werden... Wo waren wir, ach ja, Fenster geöffnet. Das war wirklich keine gute Idee gewesen, denn bei dem Berufsverkehr lag ein Mief in der Luft, puh....Ich glaube, ich habe noch nie so viele Mopeds auf einem Haufen gesehen wie hier. Unglaublich! An roten Ampeln stauten sich dann alle Mopeds und es waren kaum Autos zu sehen. Stellt Euch mal einen Marathon-Start vor, nur mit Mopeds anstatt Menschen. Genau so sah's aus, breite Strassen voller Mopeds. Leider hatten wir die Kamera da nicht Griff bereit.
Kurz noch mal zum Strassenverkehr. Als Kind hat man schon gelernt, dass man beim Strasse überqueren, nach links und rechts schaut, bevor man hinübergeht...hier am Besten nicht schauen, denn dann kommt man entweder gar nicht rüber oder man stoppt vor Schreck mitten auf der Strasse und schon hat man verloren. Wer auf Zebrastreifen hofft... ja, gibt es, aber an Verkehrsregeln scheint sich hier, nicht jeder für zu interessieren. Also langsam über die Strasse laufen ohne zu stoppen, dann fahren alle (hoffentlich) schon um einen herum.




Wir waren überrascht wie grün Ho Chi Minh ist. Ausserdem fanden wir es auch relativ sauber, zumindest da, wo wir waren. Im Gegensatz zu Bangkok fanden wir, dass Ho Chi Minh Charme hat, auch wenn man dauernd das Gefühl hat, dass die Leute dort einen über's Ohr hauen wollen. Aber es ist recht grün, viele nette alte Gebäude und Cafés aus der französischen Kolonialzeit und trotzdem noch recht viel Asiatisches zu sehen.












Übrigens, als wir das Fussballspiel geschaut haben, waren wir dazu auf der "Deutschen Fanmeile" in einem Brauhaus. In der Halbzeit gab's natürlich die typischen Fussballthemen und Jens erwähnte nur so etwas wie "...ich hab ja nur Kreisliga in der Grafschaft Bentheim gespielt...", worauf sich einer vor uns umdrehte und fragte:
"Wo kommst du her?"
"Grafschaft Bentheim."
"Das ist ja witzig. Ich auch. Wo genau?"
"Hoogstede."
"Ich komm aus Neuenhaus."
Für alle die, die sich nicht in der Grafschaft auskennen, die Orte liegen vielleicht 10 km voneinander entfernt. Aber es war eh schon komisch, dass man jemanden per Zufall aus der Grafschaft trifft, noch dazu in Vietnam. Aber es kommt noch besser. Ein ehemaliger Studienkollege von Jens arbeitet in Ho Chi Minh, leider hatten wir es verpennt, uns vor Abreise bei ihm zu melden und blöderweise hatte Jens auch keine Telefonnummer. Aber wozu auch, wenn die Deutsche Gemeinde in Vietnam sich in ein und der selben Kneipe zu versammeln scheint, denn natürlich trafen wir ihn dann auch dort.







Kontrast zu der modernen Welt läuft einem an jeder Strassenecke über dem Weg. Zum Beispiel Frisöre, die nur Nägel in die Wand gehauen haben, um ihre Spiegel dranzuhängen und ihre Klappstühle davor stellen, schon ist der Frisörsalon fertig. Mit den Stromkabeln ist es auch über all das gleiche, auch in Ho Chi Minh, obwohl es Vietnams grösste Stadt ist. Da werden hunderte von Kabeln um Äste und weiss der Himmel was gewunden... ich möchte nicht wissen, was sie machen, wenn man eins defekt ist.

Ein ehemaliger Spieler der German All Stars Singapore wohnt seit zwei Jahren schon in Ho Chi Minh. Somit hatten wir den perfekten Reiseführer, der uns in tolle Restaurants, Garküchen, Kneipen und sonst was führte, wie auch in diese Beef-Noodle-Soup-Küche.
Alleine wäre man wohl nicht auf diese Lokalität gekommen, geschweige denn sie erst zu finden.
Um in den "Essraum" (so nenn ich das jetzt mal) zu kommen, sind wir durch einige Räume gelatscht, von Lager über Küche, zig Treppen rauf. Aber es hat sich gelohnt! Diese Beef-Noodle-Soup schmeckte ausgesprochen genial. Sie besteht aus eine Art Brühe, keine Ahnung, was sie da reingeben, dann Nudeln, die wie Spaghetti aussehen und in dünne Scheiben geschnittenes Rindfleisch, was durch die Hitze der Brühe gart. Dann kann man sich selbst noch einiges an Gewürzen dazugeben.



Ein Fussball-Freundschaftsspiel stand auch auf dem Programm. Da einige einen kleinen Durchhänger von der letzten Nacht hatten, freuten sie sich über den kühlenden Regen dazu. Bei einer Affenhitze wäre es wohl eine noch grössere Qual gewesen und man konnte sich so auch das leere Stadion erklären, he, he. Aber gewonnen haben sie zumindest.

Tribüne mit Bildnis von Ho Chi Minh