Montag, 26. Oktober 2009

Bali (Indonesien)


Der Flug nach Bali dauert nur zwei Stunden, aber erstmal hinkommen. Unser Flieger hatte natürlich Verspätung, was auch sonst. Billigflieger halt. Im Flieger allerdings witzig: Während des Fluges rief der Steward ein paar auf und bat sie nach vorne zu kommen. Da die beiden ihre Hochzeit auf Bali ein drittes Mal nach London und New York feiern wollten, sollten sie nun schön über ihr Kennenlernen etc berichten. Anscheinend hatten sie ganz "tolle Freunde", die das der Crew mal eben gesteckt hatten. Zumindest war der Bräutigam nicht ganz so begeistert bei der Sache...
Am Flughafen angekommen, hatten wir das Glück, dass ausgerechnet vor uns zwei riesen Flieger aus Japan und Korea gelandet waren und somit riesige Schlangen vor der Immigration standen. Das hiess warten...Der Grund für den Trip nach Bali war Danielas Geburtstag. Nun waren wir blöderweise schon zu spät auf Bali angekommen und mussten jetzt auch nach an der Immigration warten, somit feierten wir vor der Immigration in ihren Geburtstag rein. Super! Das war aber noch nicht alles, während Jens und ich den Zoll ohne Probleme passierten, wurden Daniela und Martin angehalten, da sie ja auch sehr verdächtigt aussehen, Pässe zeigen und Koffer öffnen. Nun kann man ja sagen "Ist ja auch deren Arbeit", aber der Dussel sah ja im Pass das Geburtsdatum und fand nun auch noch zu guter Letzt das Geburtstagsgeschenk. Half alles nichts: "Bitte öffnen". Arme Daniela. Nun ja, nach dem uns dann der Fahrer vom Hotel noch sagte, dass die Fahrt länger als die angekündigten zwei Stunden dauern sollte, dachte ich der Tag ist gelaufen oder eher Nacht, denn um drei waren wir dann im Hotel. Aber das Hotel war der Burner und die Laune liessen wir uns nicht nehmen und feierten deshalb den Geburtstag mit Drinks im Pool bis der Hahn krähte. Der Schlaf kam somit etwas kurz.
Während Daniela und Martin tauchen gingen, vertrieben wir uns die Zeit mit Schnorcheln und einer Tour zu einigen Plätzen auf Bali. Die Insel ist wunderschön. Der Süden der Insel ist sehr touristisch, aber fährt gen Norden kommt man an vielen tollen Reisterassen vorbei. Die sehen so saftig grün aus, unglaublich. Auf Bali kann man aufgrund des Klimas und der Bodenbeschaffenheit bis zu drei Mal pro Jahr Reis ernten, somit kann man alle Stationen gleichzeitig von Aussaat bis Ernte sehen.
Allerdings gab es auch zwei Punkte, die mir nicht so gut gefielen. An manchen Sehenswürdigkeiten waren viele Kinder, die einem etwas verkaufen wollten, was ja in vielen ärmeren Ländern zu sehen ist, aber teilweise waren sie, aber auch die Erwachsenen so penetrant, dass es einem schon auf den Senkel ging. Der andere Punkt war, dass man an einigen Stellen bes. in den Wohnorten, die fern vom Massentourismus lagen, so viel Müll an den Strassen sah. Andererseits war es aber auch super interessant, wie die Menschen dort leben. Frauen, die irgendetwas auf dem Kopf transportieren, Rindviecher, die mit Stock über die Strassen getrieben werden, Frauen, die Gemüse, Früchte oder gekochtes Essen am Strassenrand anbieten. Eine Frau hatte sogar ein ganzes Spanferkel so auf dem Tisch liegen und schnitt dei Bedarf mal etwas ab. Unser Hotel lag nordöstlich in der Nähe des Mount Agung, ein Vulkan gleichzeitig der höchste Gipfel auf Bali. Eigentlich hatten Martin und Jens noch eine Tour auf den Gipfel geplant, aber dazu fehlte die Zeit. Ausserdem musste Jens auch noch aus beruflichen Gründen etwas früher fliegen als geplant, somit war erst recht keine Zeit mehr dafür. Der Rückflug war auch wieder ein Erlebnis. Denn ca 15 min. nach dem wir aus dem Hotelbulli ausgestiegen waren, bemerkte Daniela, dass sie ihre Handtasche im Hotelbulli liegengelassen hatte. Ach du grosser Schreck, der Reisepass! Anfangs war zwar erst Panik in den Augen, aber Daniela ging -zwar aufgegeregt- aber doch ziemlich strukturiert an die Sache und Martin, die Ruhe selbst, wie immer, schien keinen Funken an Aufregung zu zeigen. Nun lief uns ja nun auch die Zeit weg, somit checkte ich dann schon ein, damit zumindest einer nach Hause fliegen konnte. Mensch, ich wäre bestimmt schon in Panik verfallen, ich war ja so schon aufgeregt genug und wartete, ob die beiden den Pass noch rechtzeitig bekamen.
Aber nach einigem hin und her ging alles glatt. Der Fahrer hatte die vergessene Tasche beim Einsteigen entdeckt, doch uns nicht so schnell gefunden. Aber er war Gott sei Dank noch am Flughafen und nicht auf dem Rückweg zum Hotel, somit bekam Daniela noch rechtzeitig die Tasche zurück.



















Oktoberfest in Singapur


Anscheinend besteht deutsches Kulturgut im Ausland nur aus süddeutschem oder genauer genommen aus bayrischem Kulturgut, bes. die Ess- und Trinkkultur. Nicht zuletzt wegen des Oktoberfestes, welches auch hier im grossen Mass gefeiert wird. Mal abgesehen von jedem dt. Restaurant, das sich auf's Oktoberfest eingestellt hatte, wurde hier ein riesiges Festzelt aufgebaut; angeboten wurde alles von Brat- und Weisswurst bis zur Haxen, von Rotkohl bis zu Sauerkraut, von Kartoffeln in allen Variationen (da sind die Deutschen recht gut drin, die Kartoffelköppe) über Nachtische wie z.B. Schwarzwälderkirschtorte! Nicht zu vergessen: das Mass Bier und eine deutsche Musikkapelle, extra zu diesem Zwecke angereist. Man sollte nicht meinen, dass nur Tokio Hotel in Asien tourniert. Desweiteren gab's asiatische Bedienung im Dirndl, allerdings sind die zarten Damen nicht in der Lage mehrere Mass zu tragen, so dass man spätestens dort bemerkte, dass man nicht auf der Wies'n war. Auf der richtigen Wies'n waren wir allerdings nie, somit können wir auch nicht wirklich beurteilen, wie es dort zur Sache geht, dafür waren wir dann mit Jens Fussballverein auf der singapurischen Variante.
Verrückt waren alle aber auch hier, egal ob Deutscher, Schweizer oder Singapurer. Getanzt wurde auf Tischen und Bänken, Dirndl und Lederhosen wurden von jeder Nationalität getragen. Man könnte höchstens behaupten, dass die Asiaten mit dem deutschen Liedergut nicht so viel anfangen konnten. Aber auch unsere Textsicherheit liess zu wünschen übrig, da merkt man, wer beim letzen Aprèsski oder auf der Wies'n die neusten Hits und dazugehörigen Gestiken gelernt hatte. Vielleicht muss man aber auch einfach nur aus Süddeutschland stammen. Aber zugegeben, es hat Spass gemacht.

Das Oktoberfest noch nicht ganz beendet, starten hier schon Anfang Oktober auf den Strassen die Weihnachtsdekorationen. Unglaublich! Aber bei dem Arbeitstempo müssen sie es auch!
Feiertag ist hier nur der 1. Weihnachtstag, da nur eine Minderheit dem christlichen Glauben angehört (die Religionsmehrheit besteht aus Buddhismus und Taoismus, Minderheit neben Christentum ist noch der Islam und der Hinduismus), muss man sich über den grossen Aufwand wundern, aber Geld lässt sich bekannterweise überall mit machen und da sind sie hier gut drin. Die Dekoration hier ist so ziemlich das Kitschigste, was ich jemals gesehen habe, meiner Meinung nach, noch schlimmer als die Amerikaner. Nun können sie hier ja aufgrund der Hitze keine echten Tannenbäume aufstellen, aber das Plastikzeug, was hier aufgefahren wird, ist der Hammer. Da fällt einem die Einstimmung auf Weihnachten nicht leicht. Zwar veranstalten viele westliche Organisationen Weihnachtsevents, die wir eher mit Weihnachten in Verbindung bringen, z.B. wird in der dt. Schule ein Weihnachtsbazar organisiert, mit Glühwein, Grillstand, gebundenen Adventskränzen und Gestecken oder dt. Restaurants bieten Weihnachtsgans etc an, Firmen geben Weihnachtsfeiern. Aber für Glühwein brauche ich Kälte, für eine fette Weihnachtsgans oder ähnlich schweres Essen eigentlich auch und für Weihnachten brauche ich auch einen vernünftigen Tannenbaum, der nach grün und nicht nach Platik riecht und das Optimum wäre Schnee und ein Kaminfeuer. Das könnte sich hier etwas schwierig gestalten. Evtl. könnte man die Kälte noch damit errreichen, dass man die Klimaanlage auf zehn Grad einstellt, was sich wie in Deutschland wie gefüllte minus zehn anfüllen würde, aber trotzdem, jeder wünscht sich zu weihnachten doch eher Schnee als Strand, daher verstehe ich auch nicht die Leute, die über Weihnachten in den Süden fliegen. Aber jeder nach seiner Façon.






Mittwoch, 7. Oktober 2009

Bintan Waisenhaus (Indonesien)




Die deutsche Schule in Singapore unterstützt ein Waisenhaus bzw. Kinderheim in Indonesien. Jens Fussballverein beteiligt sich auch an dem Projekt. Vor einiger Zeit habe ich angefragt, ob ich nicht dort ehrenamtlich etwas tun könnte und es hat auch gar nicht lange gedauert, da kam die erste Nachricht, dass sie im Oktober für einen Tag hinfahren.
Früh morgens ging's mit der Fähre los. Während alle Urlauber in die Resorts weiterfuhren und nicht die leiseste Ahnung hatten, was für eine Armut hinter den Resort-Arealen liegt, ging es für uns über eine Stunde mit dem Bus über das Landesinnere. Es ist traurig, wenn man die Häuser bzw. Hütten der Bevölkerung sieht, in welcher Armut sie dort teilweise leben. Auf Borneo hatten wir es zwar auch schon gesehen , aber man ist immer wieder schockiert. Und wenn man bedenkt, dass das reiche Singapore so nah ist.... Geschockt war ich auch, als wir die sauberen, tollen Resort-Areale verlassen hatten und nach Anreise und Immigration am Fährterminal quasi eine zweite Zollgrenze überqueren mussten. Da wird doch tatsächlich die eigene Bevölkerung von den Hotelgebieten abgegrenzt. Unglaublich, wahrscheinlich sollen die Touristen in ihrem Urlaub nicht mit der Armut konfrontiert werden. Aber so ist das wohl..., sobald man die typischen touristischen Gebiete verlässt, sieht es häufig anders aus. Aber eine zweite überwachte Grenze ist schon heftig.
Im Waisenhaus angekommen, war ich von der Freundlich- und Herzlichkeit tief beeindruckt. Anfangs sind die Jüngeren zwar sehr schüchtern, aber auch das legte sich schnell. Man hatte sehr gemischte Gefühle an diesem Tag, denn man ist ebenfalls von deren Schicksalen und deren Armut getroffen. Zwar hat sich in den Unterkünften durch Spendengelder und Hilfe von Freiwilligen einiges zum Positiven verändert, z.B. wurden die Schlafräume renoviert, die vorher wohl in einem katastrophalen Zustand waren, die Küche gefliest, Toiletten installiert, aber es fehlt trotzdem an vielen Dingen. Die Kinder sind zwischen zwei und siebzehn/achtzehn Jahren. Eigentlich ist es nicht nur ein Waisenhaus, da auch Kinder dort aufgenommen wurden, dessen Familien einfach zu arm sind. In der Woche kommt ein Lehrer, der sie unter anderem auch in Englisch unterrichtet. Der Unterricht ist auch mit Erfolg gekrönt, da ein Mädchen schon einige schulische Auszeichnungen innerhalb eines grösseren Bezirks erhalten hat. Sie möchte einmal Ärztin werden. Indonesien ist bis auf Bali sehr muslimisch. Daher waren die Mädchen sehr verschleiert und die Arbeitsgruppen, in denen man mit den Kindern arbeitete, streng zwischen Jungen und Mädchen aufgeteilt. Ausgenommen waren die Kleinsten. Dieser Tag war ausgefüllt mit Englisch Unterricht, Dankes Schreiben an Sponsoren, Basteln, Spiele und Übergabe von Spenden wie Seife, Shampoo, Kleidung, Spielen, Büchern...Aus der deutschen Schule waren einige ältere Schüler dabei, teils freiwillig, aber soviel ich weiss, müssen sie auch von der Schule aus soziale Aufgaben leisten. Eine tolle Sache.
Die Kinder freuen sich über die kleinsten und einfachsten Dinge. Zahnbürsten, Deo oder ein einfacher Ball. Sie können sich Stunden mit einem Flummy oder eine Mini-Plastikrutsche beschäftigen. Dinge, die für uns selbstverständlich sind und zum Alltag gehören, sind dort etwas Besonderes! Etwas zum Nachdenken!
Somit ging's dann abends mit gemischten Gefühlen und Gedanken zurück nach Singapore.

Riesige Freude beim Wiedersehn "alter" Freunde





Das Schulgebäude






weitere Gebäude wie Schlafräume, Küche etc





Formel 1

Impressionen vom Formel 1 Rennen

Wochen bevor das Rennen startet, fangen die Aufbauten der Rennstrecke an. Da fragt man sich allerdings, ob sich der Zeitaufwand für so ein kurzes Wochenende wirklich lohnt. Nun ja. Wer grosser Fan des Rennens ist oder einfach zu viel Geld hat, kauft sich Karten für den High Flyer oder exklusive Karten für die Start- bzw. Zieltribühnen. Ansonsten haben wir uns sagen lassen, dass es auch relativ günstige gibt. Wer allerdings kein Interesse am Rennen hat, kauft sich dann eher Konzertkarten für das Wochenende, da hier richtig tolle Bands angereist sind. Simple Minds, No Doubt, Black Eyed Peas, Beyoncé, ZZ Top etc.
Viele schauen sich das Rennen auch von den umliegenden Hotels oder Bürogebäuden an, so fern sie eine gute Sicht auf die Strecke haben, versteht sich. Jens Büro liegt leider nicht an der Strecke, aber wir waren netterweise in ein anderes Büro eingeladen worden. Meiner Meinung nach hatten wir es wesentlich besser erwischt als die Personen auf den Tribühnen, denn wir hatten einen tollen Blick auf die Stadt, Getränke, Snacks, TV (um Start/Finish und die Boxenstops zu sehen) und wir hatten nicht den direkten ohrenbetäubenden Lärm, wobei ich verwundert war, wie laut es im 44. Stockwerk noch zu hören war. Erst dachten wir, dass es aus dem Fernsehgerät kam. Vom Büro konnten wir zwar nicht die Start-/Ziellinie sehen, aber die erste Kurve und dann so ziemlich 1/3 der Strecke. Es war interessant alles einmal gesehen zu haben, aber wenn man nicht weiss, wer im Wagen sitzt und nicht weiss wer führt, gehört Formel 1 meiner Meinung nach nicht gerade zu den Sportarten, die live der Brüller sind. Im TV bekommt man jedenfalls mehr mit und kann den Ton regeln! Von daher würde ich mir persönlich keine Karten kaufen, aber vom Büro war's eine feine Sache.






Peking/Beijing (China)

Vorweg: Peking ist eine super interessante Stadt und ganz anders asiatisch als die Städte, die wir bisher gesehen haben. Was zuerst auffiel, als wir aus dem Flieger stiegen, war der Smog, den man riechen konnte. Er scheint auch wirklich abends schlimmer zu sein als tags. Aber tags hatte man das Gefühl, dass es ständig bedeckt war und die Sonne nicht durchkam. Naja, jedenfalls ging's nach der Immigration auf zum Taxi und nun standen wir vor einem Problem: Der Fahrer sprach kein Englisch, wie alle anderen Taxifahrer auch, wie wir später feststellen mussten. Selbst die Hoteladresse mit chinesischen Schriftzeichen sagten ihm nichts. "Ich glaub wir sind jetzt wirklich in China". Jens rief das Hotel an und gab den Hörer weiter, so dass man dem Fahrer den Weg erklärte. Ein Wunder, dass er den Weg auf Anhieb fand, bei der riesigen Stadt (15,5 Mio Einwohner). Mancher Taxifahrer hat nur verlegen gelacht, weil wir uns nicht gegenseitig verständigen konnten. Somit musste man bevor man irgendwo hinwollte, sich im Hotel die Plätze auf chinesischen Zeichen aufschreiben lassen oder hoffen, dass die chinesischen Zeichen im Reiseführer richtig waren.
Der Verkehr stellte sich auch manchmal chaotisch dar. Zwar gab es Dank der Olympiade schon einige Englische Schilder, so dass man sich selbst mal orientieren konnte, aber leider gab es sie nur im Zentrum bzw. an den touristischen Plätzen. Es gab natürlich auch Ampeln, an denen sich die meisten zumindest im Zentrum und in der Hauptphase hielten, aber kam man z.B. in die Nähe des Hotel, was eigentlich auch super zentral lag, sah es chaotisch aus, da schienen die Ampeln nur für Touristen zu gelten. Jeder fährt, wie es ihm passt. Das bei dem Gewimmel nicht einer mal umgefahren wird...Dann fällt natürlich auf, dass alle mit Fahrrädern fahren, viele Rikschas unterwegs sind und so ziemlich alles auf den Gepäckträgern gestapelt wird, was das Rad tragen kann. So sahen wir einen Chinesen der mehrere Rechner zusammengebunden hatte, so dass es ganz schön ausbalanciert sein musste. Die Fahrräder sind teilweise echt klapprige Kisten.



Ein typisches "Fahrradtaxi"
Ein motorisiertes Dreirad mit einer Blechkiste drauf, in der max. zwei Personen mitfahren können. In manchen Ecken kommt man damit schneller vorwärts als mit dem normalen Taxi, also besonders bei Stau vorteilhaft...und den gibt es morgens und abends regelmässig.

Auf dem Weg zum Himmelstempel.
Ein sehr grosser Park mit vielen Hallen, berühmt ist die Halle des Erntegebets.



Altar

über 500 Jahre alte Zypresse




Halle des Erntegebets






Bevor man noch aufgrund des langen Herumlaufens unterzuckert, gönnten wir uns eine Coke.

Sehr häufig zu sehen ist, das viele in den öffentlichen Parks Sport treiben. Ob Tai Chi, Schwertkampf oder wie auf dem Foto Tennis. Dafür wird dann einfach ein Seil als Netz gespannt.
Viele treffen sich zu Brettspielen
Seit 2003 gibt es Erdgasbusse und Oberleitungs-Busse, auch wenn es nur ein kleiner Teil ist, immerhin ein Schritt in Sachen Umweltschutz.
Da am 1. Oktober der Jahrestag der Volksrepublik China gefeiert wird, wurde im Vorfeld ein Tag lang das Gelände um den Platz des Himmlischen Friedens weiträumig für Proben gesperrt.
Ein MUSS in Peking: Rosted Duck (Peking Ente) essen. Super lecker. Was ich nicht wusste, die Köche schneiden der Ente den Kopf ab und blasen dann in den Hals, damit sich die Haut ablöst.
Serviert wird die Ente in kleinen Stücken, dann gibt's ein Art Pfannekuchen, Sosse und Frühlingszwiebeln dazu, um sich damit einen Wrap zu formen.

Auf dem Weg zur Verbotenen Stadt.
Die Verbotene Stadt, mitten in Peking, riesiges Areal, kein Hochhaus von dort aus zu sehen. Sehr beeindruckend. Also auf zur Kasse, an der man zum Glück Englisch sprach. Mit Audio-Guide ausgestattet ging's los. Hunderte von Reisegruppen versammelten sich am Eingang.
Den tierischen Menschenauflauf gab es zum Glück nur am Vormittag, da weiss man dann, wo die Mio. Chinesen geblieben sind, später gegen Nachmittag wurde es leerer, bzw. das Areal ist so riesig, dass sich die Menschenmenge mit der Zeit verläuft. Die Grösse ist schon beeindruckend, auch wenn man sich vorstellt, das über Hunderte von Jahren verschiedene Dynastien von dort aus regiert haben. Eine richtige Stadt in einer Stadt. Die vielen Hallen sehen für den Laien allerdings ziemlich gleich aus.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Chinesen nicht gerade rücksichtsvoll und höflich sind. Zwar sollte man nicht alle über einen Kamm scheren und wir haben ja auch einige freundliche Personen kennengelernt, aber in Sachen Höflichkeit und Rücksicht können sie noch etwas lernen.
Man konnte nicht in alle Hallen hinein, so dass nur einige Türen offen standen, um herein zu schauen. Ich sage Euch, ein unglaubliches Gequetsche, wie beim Sommerschlussverkauf. Anstatt das geordnet zu machen, so dass man im Endeffekt schneller weiterkommt, drückt jeder mit aller Kraft von allen Seiten, so dass die ersten Personen gar nicht mehr herauskommen. Anscheinend haben Chinesen auch keine Ängste Fremden sehr nahe zu kommen bzw. nah auf die Pelle zu rücken. Denn um mich nicht an dem Gedrängel zu beteiligen, habe ich mich an die Seitenwand gestellt, links und rechts von mir fünf Meter Platz. Plötzlich rempelt mich eine Frau von der Seite an und stellt sich so dicht daneben, dass ich zur Seite gedrückt werde und bleibt so an mich gequetscht stehen, hallo? Da ist meterweit Platz!






Viele Mütter haben anscheinend keine Probleme ihre Kleinen überall pinkeln zu lassen, häufig über einen Mülleimer, auch wenn eine Toilette in der Nähe ist. An der öffentlichen Strasse fand ich das schon gewöhnungsbedürftig, aber hier in der Verbotenen Stadt noch mehr. Teilweise haben die Kleinen nur geschlitzte Hosen an, so dass sie nicht einmal die Hose ausziehen müssen. Irgendwann sahen wir eine Mutter die ihr Kind vor eine Mülltonne hielt, so dass es direkt waagerecht in die Lücke der Tonne pinkeln konnte. Hallo? Gewundert hat mich dann, dass es nicht über all nach Urin gerochen hat...







Platz des Himmlischen Friedens
Ein Menschengewimmel, unglaublich!
Wenn man direkt auf den Platz möchte, muss man eine Unterführung unterhalb einer mehrspurigen Strasse benutzen. Dort gibt es dann erstmal einen Sicherheitscheck wie am Flughafen, teilweise fand ich, dass es für bestimmte Leute reine Schikane war, da uralte Leute aus der Schlange genommen wurden und richtig gefilzt wurden. Was soll so ein alter Mann denn bitte anstellen? Auch auf der Strasse am Platz musste einer seine Tasche öffnen.



Mao Memorial
Dort ist Mao in einer Glasvitrine aufgebahrt. Wenn man sich Mao anschauen möchte, muss man vorher seine Taschen abgeben und darf sich dann mit Vorweisen des Personalausweises anstellen. Dann gibt's natürlich wieder einen Sicherheitscheck. Wer möchte kann sich eine Platikblume kaufen, um sie in der Vorhalle abzulegen. Ich war erstaunt, dass noch so viele Mao Respekt zollen. Wenn man sich die Bevölkerung anschaut, fällt auch auf, dass viele der älteren Generation noch die "Mao-Jacken" tragen. Andererseits scheinen sie auch gern mal im Schlafanzug herum zu laufen oder auch einfach mal so Hände klatschend durch die Gegend zu laufen.





Die Stromleitungen, auch nett...


Auch typisch, viele ältere Leute, die noch nach alter Mao Sitte morgens Sport machen. Die Geräte sehen im ersten Moment wie ein Spielplatz aus.

Viele Hawker, die noch mit der Rikscha unterwegs sind, um ihre Waren anzubieten.
Wieder die Brettspiele
Die typischen historischen alten Gassen.

An der Strasse auch überall zu sehen: Schuhmacher oder Fahrradreparateure. Man fühlt sich dann wie in die Vergangenheit versetzt. Einmal sahen wir sogar einen Frisör, der auf einer Brücke seinen Klappstuhl ausgepackt hatte und jemanden die Haare schnitt.

Sommerpalast
Wir hatten an den nächsten zwei Tagen Glück mit dem Wetter. Es schien die Sonne und die Luft war besser. Aber auch hier gab es wieder ein riesiges Park Areal mit vielen Hallen und einem See.






Dieser kleine Kerl hatte zum Glück eine Pampers unter der besagten "Schlitzhose" an.




Da ich gerne die Panda Bären sehen wollte, fuhren wir in den Zoo. Da Gehege des Pandas war zwar nicht super toll, aber immerhin besser als das der anderen Bären. Wir hatten ja damit gerechnet, dass man hier nicht gerade sehr auf artgerechte Tierhaltung setzt, aber wir waren geschockt, als wir die Braunbären sahen. So etwas trauriges, noch nicht einmal ein Grashalm, nur Beton, das einzige Grün war mit Farbe an die Mauer gemalt. Dann hatten die Leute auch noch Müll hinein geworfen. Mit Umweltschutz ist es ja auch nicht gerade weither, aber der Müll war alt, so dass man sofort bemerkt, dass sich keiner vom Zoo drum kümmert. Ein Bär hatte schon kein Fell mehr am Hintern. Von daher haben wir den Zoo schnell verlassen. Da bezahle ich lieber mehr Geld und weiss, die Tiere sind gut aufgehoben. Der Eintritt ist nämlich fast überall sehr niedrig, so dass sich es die Bevölkerung leisten kann. Aber auch hier muss man sagen, dass die Lücke zwischen arm und reich riesig weit auseinander klafft. Hier gibt es einen gewaltigen Kontrast zwischen reich und arm und auch zwischen alt und modern.



Teilweise hatte man das Gefühl, das jeglicher Kitsch und Spielkram wichtiger im Zoo ist als die Tiere. Diese automatischen Hoppelkutschen waren für alle Kinder der Renner...
Als wir auf dem Weg zum Zoo-Ausgang waren, sahen wir einige Profi Fotografen mit ihren Mega-Objektiven, die wahrscheinlich irgendwelche Tierfotos schiessen sollten. Anscheinend schienen Jens und ich exotischer für sie zu sein, denn als sie uns sahen, riefen sie uns zu und schossen plötzlich Fotos von uns. Wer weiss mit welchem Untertitel die Fotos irgendwo auftauchen...




Ming Gräber



Da man mit Englisch nicht so weit kommt und die Chinesische Mauer weit ausserhalb Pekings liegt, haben wir uns entschieden eine Tour zu buchen und nicht auf eigene Faust loszugehen, wie wir es sonst lieber machen. Denn eigentlich wollten wir nur eine Tour zu der Chinesischen Mauer buchen, aber wir hätten es wissen sollen, denn es gab nicht nur den einen angekündigten 30 min Abstecher zu einer Seiden Fabrik. Es gab noch eine Tour zu einer Jade Fabrik. Egal, die Mauer war super!!! Tolles Wetter und ich habe mir den Muskelkater meines Lebens zugezogen. Die letzte Etappe war einfach zu steil und zu lang. wenn man sich vorstellt, das die Soldaten bei eisiger Kälte und tierischer Hitze mit all der Rüstung da auf und ab gehen mussten, Hut ab! Unglaublich ist auch, wie sich die Mauer über die hohen Berge windet. Gigantisches Bauwerk, einfach einzigartig!

Aus Jade hergestellt

Die Chinesische Mauer!










Auf dem Weg hinauf wie auch ab kommt man an einigen Verkaufsständen vorbei, unser Guide hatte einige Sorge um uns, da schon einige Verkäufer aggressiv geworden sind, wenn man nichts kauft. Deshalb gab er uns den Rat, die Personen einfach zu ignorieren, d.h. nicht anschauen oder "Nein. Danke." sagen, denn dann ist erstmal ein Kontakt hergestellt und man wird sie nicht wieder los. Es war wirkvoll!

Das "Bird's Nest"
Beijing National Stadium/Olympische Spiele 2008
Knaller, oder? Dabei ist das Styropor

Die Seiden Fabrik

Im Hotel probierten wir den Wellness Bereich aus und buchten eine Massage. Das war wohl die seltsamste Massage, die ich bekommen habe. Die Massage selber war OK, aber so ohne Gefühl für Atmosphäre, zudecken u.ä. auch endete sie bei mir ziemlich plötzlich mit "So fertig". Wir schienen auch die einzigen Kunden an diesem Tag gewesen zu sein, so wie sie sich über unser Eintreffen gefreut haben.

Der letzte Abend auf dem Weg ins Hotel- Beleuchtung des Himmels Tempels
Auch die Gebäude am Platz des Himmlischen Friedens waren beleuchtet, hatte etwas von Weihnachtsstimmung.